Vanessa Ante

Wir müssen künftig ganz anders arbeiten.

Die Digitalisierung stellt bei Viessmann alles auf den Prüfstand: die Produkte, den Vertrieb, die Kommunikation nach innen und außen. Inmitten dieses kontinuierlichen Kulturwandels steht Change-Managerin Vanessa Ante und entwirft mit ihren Kolleginnen und Kollegen die Zukunft des Unternehmens.

In Schleswig geboren, im Sauerland aufgewachsen, kam Vanessa während des Abiturs für ein Logistik-Praktikum zu Viessmann nach Allendorf (Eder) und entschied sich anschließend für ein duales Studium im Unternehmen: Nach drei Jahren machte sie ihren Bachelor in Betriebswirtschaft mit Fachrichtung Logistikmanagement, arbeitete in verschiedenen Bereichen der Logistik, in der Marktforschung und hospitierte für drei Monate in der englischen Niederlassung. 2012 bewarb sie sich als Change-Managerin für Prozessoptimierung im Büro, zwei Jahre später war sie Teamleiterin. „In Sachen Persönlichkeitsentwicklung habe ich durch meine Chefs viel gelernt“, sagt Vanessa.

Auf richtige Art Feedback geben

Gelernt hat sie zum Beispiel Feedback-Kultur: Bei den Workshops, die sie für MitarbeiterInnen gab, wurde sie anfangs in der Onboarding-Phase von externen Coaches und ihren Führungskräften begleitet. „Das hat mir viel Sicherheit gegeben.“ Ergebnis: „Ich reflektiere heute ganz intuitiv und reflexartig, was ich tue.“ Und sie lernte, den Mitarbeiter:nnen auf richtige Art Feedback zu geben. „Was habe ich gut gemacht? Was kann ich besser machen? Darum geht es.“ Nebenher absolvierte sie an der Technischen Hochschule Mittelhessen noch ein Masterstudium in Prozessmanagement. „Als Teamleiterin hatte ich ja damit zu tun, die Prozesse zu verschlanken und Verschwendung aus Arbeitsabläufen herauszunehmen.“

Man fühlt sich selbst zeitweise wie ein kleiner Unternehmer.

Vanessa Ante Projektmanagerin

Anfang 2016 wechselte sie in die damalige Digital Taskforce zu Max Viessmann. Von dieser engen Zusammenarbeit mit dem heutigen CEO in der firmeneigenen Denkfabrik schwärmt sie noch heute: „Von Max Viessmann habe ich unfassbar viel gelernt, vor allem unternehmerisches Denken. Man fühlt sich selbst zeitweise wie ein kleiner Unternehmer.“ In den ersten zwei Monaten saßen sie zu dritt in der Arbeitsgruppe, später waren sie an die 20. Max Viessmann brachte jede Menge Ideen mit, wie das Familienunternehmen für die digitale Zukunft fit gemacht werden kann. „Es war klar: Wir müssen künftig ganz anders arbeiten. Bei den Produkten, beim Vertrieb, in der Zusammenarbeit und der Kommunikation“, sagt Vanessa. „Ganz wichtig ist dabei, die Eigeninitiative bei den Mitarbeiter:innen und zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen.“  

Der Kunde definiert, was er haben möchte

Das bedeutet auch ein neues Rollenverständnis für die Führungskräfte. „In den Leitungspositionen sind viel mehr die Unterstützer und die Befähiger gefragt als die bloßen Aufgabenverteiler“, sagt Vanessa. Die digitale Technik beschleunigt alles und erfordert neue Geschäftsmodelle. Immer mehr spielt sich über Online-Plattformen ab. „Wir werden künftig nicht nur die Hardware verkaufen, sondern den Nutzen“, erklärt sie. Entsprechend steht auch das Nutzerverhalten im Mittelpunkt. „Der Kunde definiert, was er haben möchte – und wir müssen darauf reagieren.“

Aktivsein gepaart mit nordhessischer Bescheidenheit und Bodenständigkeit.

Vanessa Ante Projektmanagerin

Um den eigenen Mitarbeitenden zu signalisieren, dass die neue Zeit nicht in Hinterzimmern ausgetüftelt wird und dann über Nacht hereinbricht, richtete sich die damalige Digital Taskforce im ehemaligen Casino neben der Kantine ein – getrennt nur durch eine Glaswand, in der die Tür meistens offen stand. „Wir wussten, dass wir ganz viel kommunizieren mussten, um die Mitarbeiter:nnen mitzunehmen“, erinnert sich Vanessa. Die Teammitglieder konnten spontan reinkommen, Fragen stellen, sich alles erklären lassen.  

Das Beste aus sich herausholen

„Wir wollten authentisch sein. Wir können ja nicht Transparenz predigen und sie selbst nicht leben“, findet Vanessa. Nach einem Jahr intensiven Konzipierens wurde die Denkfabrik neu sortiert, Max Viessmann ging als Co-CEO in die Geschäftsleitung. Vanessa übernahm für ein Jahr die Stabsstelle Transformation Office und kümmerte sich um das übergeordnete Projektmanagement der vielen digitalen Initiativen. Zum Beispiel ging es im Bereich Work Spaces and Locations um die Frage: „Wie gestalten wir das Umfeld so, dass jeder in der Lage ist, das Beste aus sich herauszuholen?“

Wir werden künftig nicht die Hardware verkaufen, sondern den Nutzen.

Vanessa Ante Projektmanagerin

Heute ist sie Projektmanagerin für Work Spaces and Locations. „Wir entwerfen eine neue Kantine, neue Bürowelten, einen neuen Campus und Employee Services.“ Also alles, was das Arbeitsumfeld kommunikativer, die Abläufe reibungsloser und die Mitarbeiter:innen kreativer und damit produktiver macht. Bei Viessmann, sagt Vanessa, sei eine spezielle Haltung zu spüren: „Dieses Aktivsein gepaart mit nordhessischer Bescheidenheit und Bodenständigkeit.“ Was sie motiviert? „Die Möglichkeit, aktiv mitgestalten zu können.“