Unsere Herkunft

Die wichtigsten Stationen der Viessmann Firmengeschichte

Vom Schlossereibetrieb zum modernen Technologieführer – in den vergangenen 100 Jahren war der Wandel unser steter Begleiter. Ein Blick auf unsere Herkunft und Entwicklung zeigt: Begeisterung für Neues gehört zu unserer DNA.

1917 – 1947

Johann Viessmann gründet eine Schlosserei – Der Bau von Heizkesseln beginnt – Umzug nach Hessen – Fertigung von Baumaschinen

  

1947 – 1991

Dr. Hans Viessmann übernimmt den Betrieb  – Ein neuer Brennstoff setzt sich durch – Neues Werk in Battenberg – Expansion und Ölkrise  – Ein Meilenstein der Heiztechnik

1992 – 2016

Generationswechsel und Internationalisierung – Lean Production und Leuchtturmprojekt – Digitalisierung und Viessmann wird 100

2017–today

Max Viessmann wird Co-CEO - Stiftung der Familienholding

1. Generation: Johann Viessmann

Am Anfang unserer mehr als 100-jährigen Firmengeschichte steht der Schlossermeister Johann Viessmann. 

1928: Der Bau von Heizkesseln beginnt

Die Basis für Wärmelösungen legt Johann Viessmann 1928. Ein Gärtner bittet ihn, einen Heizkessel für sein Gewächshaus zu bauen. Üblich sind damals Kessel aus Gusseisen, die nur langsam auf Betriebstemperatur kommen. Ehrgeiz und Erfindergeist des Tüftlers sind geweckt. Johann Viessmann entwickelt und konstruiert eine neue Generation von Heizkesseln aus Stahl. Ihr Vorteil: Sie liefern schneller Wärme und verbrauchen weniger Brennstoff. Andere Gärtner der Region bestellen ebenfalls bei Viessmann. Der Firmengründer erwirbt Schutzrechte, Gebrauchsmuster und Patente für seine Stahlheizkessel. Hierauf baut die Fertigung moderner Heizkessel in den kommenden Jahrzehnten auf.

Der Gründer Johann Viessmann (aufgenommen zwischen 1910-1920)

1937: Umzug nach Hessen

Um die Produktion auf eine breitere Basis zu stellen, zieht Johann Viessmann mit seinem Unternehmen von Bayern nach Hessen. Seine Wahl fällt auf Allendorf an der Eder, wo Viessmann noch heute seinen Stammsitz hat.

1945–1947: Fertigung von Baumaschinen

Bereits zur Zeit der Hyperinflation 1923 und der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre war Johann Viessmann ein hervorragender Krisenmanager. Diese Stärke bewies er auch in der Zeit vom Ende des zweiten Weltkriegs bis zum Generationenwechsel 1947: Er stellte große Teile seines Betriebes auf die Fertigung von Baumaschinen zum Stampfen von Leichtbetonplatten und Steinen um und reparierte im Krieg beschädigte Baugeräte. Damit leistete er auch einen wichtigen Beitrag zum Wiederaufbau der Infrastruktur in der heimischen Region rund um den Firmensitz in Allendorf (Eder).

Impressionen der Jahre 1917-1947
Die Alsenberger Straße in Hof um 1929
Verwaltungsgebäude in Allendorf (Eder) um 1938
Erstes Wohnhaus der Viessmanns in Allendorf (Eder) 1950

2. Generation: Dr. Hans Viessmann

Zehn Jahre nach dem Umzug übergibt der Gründer das Unternehmen an die nächste Generation.  

1947: Dr. Hans Viessmann übernimmt den Betrieb

Sein Sohn Hans, der bereits vor dem Umzug als Maschinenschlosser im väterlichen Betrieb tätig war, übernimmt das Unternehmen mit seinen mittlerweile 35 Beschäftigten. Ein Jahr später ist die Belegschaft bereits auf 100 Mitarbeiter gewachsen; Dr. Hans Viessmann gründet die Hans Viessmann Stahl- und Maschinenbau KG.

Dr. Hans Viessmann mit Oberingenieur Günter Feisel (ganz links) am Zeichenbrett

Die 1950er-Jahre: Ein neuer Brennstoff setzt sich durch

Die 1950er-Jahre sind geprägt von einem tief greifenden Strukturwandel in der Heizungsindustrie: Das Heizöl verdrängt die bis dahin dominierenden Festbrennstoffe, allen voran Koks. Dr. Hans Viessmann weiß die Herausforderung für sein Unternehmen zu nutzen und entwickelt Heizkessel für den neuen Brennstoff. Besonders innovativ: Der 1957 vorgestellte Zweistoffkessel Triola, der über eine Feuerung für feste Brennstoffe und eine für Öl verfügt. Der Siegeszug des Heizöls ermöglicht den vollautomatischen Betrieb von Wärmeerzeugern und ebnet den Weg für den Einsatz der Warmwasserheizung im großen Stil. Mit der Nachfrage wächst auch Viessmann rasant: 350 Mitarbeiter fertigen etwa 5.000 Kessel pro Jahr.  

Die 1960er-Jahre: Neues Werk in Battenberg

Anfang der 1960er-Jahre stellt Viessmann den ersten Durchlauferhitzer vor, der mechanisch gereinigt werden kann. In dieses Jahrzehnt fällt auch die Entwicklung und Produktion des Öl-Gas-Spezialheizkessels Parola, der den Brennstoff besonders sauber verbrennt und die Energie optimal ausnutzt. 1969 eröffnet Viessmann ein weiteres Werk in Battenberg. Mittlerweile arbeiten rund 1.400 Mitarbeiter für das Unternehmen. Ihre Leistung: 40.000 Heizkessel jährlich.

Die 1970er-Jahre: Expansion und Ölkrise

In den 1970er-Jahren steht das Unternehmen vor einer neuen Herausforderung: Die Ölkrise führt der Welt ihre extreme Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen vor Augen und mündet international in einen deutlichen Rückgang des Verbrauchs. Dr. Hans Viessmann weiß auch diesen Wandel als Chance zu nutzen: Mit seiner Belegschaft arbeitet er an neuen, sparsamen Produkten und ersten Systemen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Ab 1976 fertigt Viessmann Solarkollektoren, 1978 bringt das Unternehmen Wärmepumpen auf den Markt.

Mit den neuen Lösungen geht auch eine starke Expansion einher: 1972 wird ein Werk im französischen Faulquemont eröffnet, 1973 ein weiteres in Hof. Die Standorte in Battenberg und Allendorf (Eder) werden erweitert. Auch der ganz große Schritt steht an: Im kanadischen Waterloo entsteht 1978 die erste außereuropäische Viessmann Gesellschaft.  

Die 1980er-Jahre: Ein Meilenstein der Heizungstechnik

Umweltthemen stehen auch in den 1980er-Jahren im Fokus. Auf der Suche nach Lösungen, die die Schadstoffemissionen weiter reduzieren, geht Viessmann mit der biferralen Verbundheizfläche in die Geschichte ein. Diese Erfindung leitet Anfang der 1980er-Jahre die Ära der Niedertemperatur-Warmwasserheizung ein. Die Kessel aus Guss und Stahl können ohne Temperaturbegrenzung betrieben und abgeschaltet werden, sobald keine Wärme benötigt wird. 1988 verkauft Viessmann den millionsten Vitola-Kessel.  

Impressionen der Jahre 1947-1991
Die Belegschaft um 1965
Die biferrale Verbundheizfläche von Dr. Hans Viessmann
Werk im französischen Faulquemont, 1985

3. Generation: Prof. Dr. Martin Viessmann

Mit dem Jahreswechsel 1991/1992 bricht eine neue Ära an.

Die 1990er-Jahre: Generationswechsel und Internationalisierung

Dr. Hans Viessmann überträgt seinem Sohn Martin die alleinige Führung des Unternehmens und zieht sich aus der Spitze zurück. Seine Bilanz: Mehr als 1.500 Schutzrechte und Patente sind auf den Unternehmer der zweiten Generation angemeldet.  

Dr. Hans Viessmann übergibt seinem Sohn Martin die Führung des Unternehmens

Prof. Dr. Martin Viessmann internationalisiert das Unternehmen. In den 1990er-Jahren entstehen Ländergesellschaften in Ungarn, Polen und der Tschechischen Republik. Anfang des neuen Jahrtausends wird das erste Werk in Peking eröffnet. Auch der Einstieg ins Sportsponsoring im Jahr 1993 steigert den internationalen Bekanntheitswert der Marke Viessmann.

1998 nimmt das internationale Warenverteilzentrum (WVZ) in Allendorf (Eder) seine Arbeit auf. Mit einem Volumen von 85 Millionen Mark ist das WVZ die bis dahin größte Investition in der Firmengeschichte von Viessmann. Das WVZ beliefert alle Zielmärkte weltweit. Innerhalb eines Jahrzehnts steigt der Auslandsanteil am Umsatz von unter zehn Prozent zu Beginn der 1990er-Jahre auf deutlich über 50 Prozent. 

Impressionen der Jahre 1992-2016
Zeichen der Internationalisierung: Warenverteilzentrum
Das Sportsponsoring stärkt ab 1993 die Marke
Bündnis für Arbeit: Prof. Dr. Martin Viessmann und Helmut Japes

Die 2000er-Jahre: Lean Production und Leuchtturmprojekt

Unter der Führung von Prof. Dr. Martin Viessmann stehen Umweltthemen ganz oben auf der Agenda. Der Treibhauseffekt beschäftigt Gesellschaft und Industrie. Durch die von der Bundesregierung vorgegebene Senkung der CO2-Emissionen um 25 bis 30 Prozent bis zum Jahr 2005 werden energieeffiziente Brennwertkessel zum gefragten Wärmelieferanten. Der Anteil an Gasheizungen nimmt zu. Prof. Dr. Martin Viessmann legt den Fokus zudem auf Gas-Wandgeräte. Um die neue Produktionslinie trotz höherer Kosten im Stammwerk in Allendorf (Eder) und nicht in Tschechien aufzubauen, schließen Unternehmensführung und Mitarbeiter 1996 ein „Bündnis für Arbeit“. 800 neue Arbeitsplätze entstehen.

Neben der Internationalisierung sucht Prof. Dr. Martin Viessmann weitere Möglichkeiten, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern – und schlägt neue Wege ein. Am Stammsitz in Allendorf (Eder) bleibt keine Maschine an ihrem Platz. Mit VITOTOP führt Viessmann ein neues Produktionssystem ein, das auf Lean Production basiert und einen fortlaufenden Verbesserungsprozess vorsieht. Die Mitarbeiter tragen entscheidend zur Effizienzsteigerung bei: Mehr als 120.000 Verbesserungsvorschläge reichen sie jährlich ein.

2005 werden die bereits vorhandenen Projekte zur Arbeits-, Material- und Energieeffizienz unter dem strategischen Nachhaltigkeitsprojekt „Effizienz Plus“ gebündelt. Das Leuchtturmprojekt folgt einer Doppelstrategie: Effizienz steigern und fossile durch erneuerbare Energien ersetzen. Teil des Projekts ist die weltweit erste Power-to-Gas-Anlage, die ein biologisches Verfahren zur Methanisierung nutzt. Dank „Effizienz Plus“ erreicht Viessmann die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung für 2050 bereits im Jahr 2012.

Mit strategischen Akquisitionen stellt Prof. Dr. Martin Viessmann ab 2006 die weitere Einbindung zukunftsorientierter Technologien sicher: Holzheizsysteme, Wärmepumpen, Blockheizkraftwerke und die Biogastechnologie werden in das Unternehmen integriert und stärken die Position von Viessmann im Bereich der erneuerbaren Energien.  

Einweihung des Werks Liegnitz im August 2000
Die weltweit erste Power-to-Gas-Anlage

Die 2010er-Jahre: Digitalisierung und Viessmann wird 100

Auch einem weiteren Trend trägt das Unternehmen Rechnung: Wärme und Kälte wachsen zusammen, wärmere Länder bieten ein zusätzliches Marktpotenzial. Die Wiedereingliederung der Viessmann Kühlsysteme GmbH in Hof 2012 ist für Prof. Dr. Martin Viessmann dabei nicht nur eine strategische, sondern eine Herzensangelegenheit. Der Diversifizierung des Angebots folgt 2013 die Gliederung der Geschäftsbereiche in die Divisionen Heizsysteme, Industriesysteme und Kühlsysteme. 2014 bringt Viessmann als erster Anbieter ein in Serie gefertigtes Brennstoffzellen-Heizgerät auf den Markt – ein weiterer technologischer Meilenstein. Es zeichnet sich durch seine Effizienz, Umweltfreundlichkeit und Zuverlässigkeit aus.

Viessmann bereitet den nächsten Generationswechsel vor: Nach mehr als 37 Jahren im Unternehmen übergibt Prof. Dr. Martin Viessmann mit Blick auf die Zukunft 2016 die operative Führung an den bisherigen CDO Joachim Janssen und wird Präsident des Verwaltungsrats. Dass die Digitalisierung eine große Herausforderung für die Branche darstellt, hat Prof. Dr. Martin Viessmann frühzeitig erkannt. Zugleich sieht er sie als große Chance und Voraussetzung dafür, dass die Energiewende gelingt. Er holt seinen Sohn Maximilian Viessmann als neuen Chief Digital Officer ins Unternehmen.

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4. Generation: Max Viessmann

Im Jubiläumsjahr 2017 stellt Viessmann weitere Weichen für die Zukunft.  

Max Viessmann wird Co-CEO

In Allendorf (Eder) wird das Technologie-Zentrum Technikum eingeweiht. Mit 50 Millionen Euro ist es die größte Einzelinvestition in der hundertjährigen Firmengeschichte. Maximilian Viessmann übernimmt an der Seite von Joachim Janssen die Funktion des Co-CEO. Damit liegt die Führung des Unternehmens nun in den Händen der vierten Generation.  

Das Unternehmen flexibler und agiler machen

2020: Aufbau der Family Holding

Im 102. Jahr seines Bestehens stellt sich das Unternehmen Viessmann noch einmal neu auf. Der Aufbau der Viessmann Family Holding wird beschlossen. In der neuen Unternehmensstruktur ist die dritte und vierte Generation vollständig vertreten, um die weitere Entwicklung des Unternehmens gemeinsam zu gestalten.

2022: Neue Führungsstruktur

Max Viessmann konzentriert sich seit Juli 2022 auf seine Rolle als CEO der Viessmann Group, in der er alle Geschäftsbereiche verantwortet und somit die Gesamtperspektive der Unternehmensgruppe stärkt. Seine zweite Funktion in Personalunion als CEO des größten Geschäftsbereichs Klimalösungen übergibt er in diesem Zuge an Thomas Heim, zuvor stellvertretender CEO und CSO der Viessmann Climate Solutions. Analog dazu konzentriert sich auch Dr. Ulrich Hüllmann auf seine Funktion als Group CFO, während Frauke von Polier zusätzliche Verantwortung als CPO der Viessmann Group übernimmt. Mit diesem weiteren konsequenten Schritt im Generationswechsel stellt sich auch das fünfköpfige Führungsteam des größten Geschäftsbereichs Climate Solutions mit Thomas Heim (CEO), Vanessa Hellwing (CFO), Dr. Karsten Hoppe (CSO) sowie Frauke von Polier (CPO) und Dr. Markus Klausner (CTO) für die Zukunft auf. Max Viessmann war bereits im Januar 2022 mit der Verabschiedung von Co-CEO Joachim Janssen in den planmäßigen Ruhestand zum alleinigen CEO der Viessmann Gruppe aufgerückt.

Impressionen von 2017 - heute
Einweihung des neuen Technikums mit Bundeskanzlerin Merkel
Max and Prof. Dr. Martin Viessmann