Keine Kompromisse bei der sicheren und schnellen Arzneimittelversorgung: Das ist der Anspruch der GEHE Pharma Handel GmbH, die bundesweit mit insgesamt 18 Niederlassungen über 6.500 Apotheken beliefert - bis zu viermal täglich. Damit zwischen Anspruch und Wirklichkeit keine Lücke klafft, investiert GEHE laufend in neue Services und natürlich in die Prozesssicherheit an den einzelnen Standorten. Wie jüngst in Nürnberg, wo die komplette Lagerlogistik umgebaut und auf den neuesten Stand der Technik gebracht wurde. Damit Arzneimittel perfekt gekühlt gelagert werden können, investierte GEHE in zwei neue Kühlzellenkomplexe von Viessmann auf Basis der Kühlzellen TectoCell Standard Plus 80 mit Wandstärken von 80 mm.
Ergonomie und Effizienz
Beide Kühlzellenkomplexe sind im Rahmen des Ablauflayoutes so angebracht, dass das Kommissionierteam von GEHE mit wenigen Handgriffen die unterschiedlichen Arzneimittelpackungen in die Auftragsboxen packen kann. „Dafür haben wir die Frontseite der einen Kühlzellenlinie so mit einem 130 cm hohen und 50 cm tiefen Ausschnitt verändert, dass das Transportförderband für die Auftragsboxen direkt unterhalb der Glasentnahmetüren vorbeilaufen kann. Durch diese überhängende Konstruktion können die Schnelldreher im Sortiment besonders schnell in die Boxen gelegt werden. Dieses für unsere Mitarbeiter sehr ergonomische Konzept hat sich bereits am Standort in Landshut bewährt und daher haben wir es nun auch für die Ersatzinvestition in Nürnberg gewählt“, erklärt Thomas Merkle, Projektleiter Logistik bei der GEHE Pharma Handel GmbH.
Auch der Kältetechnikfachspezialist von GEHE, die Schrezenmaier Kältetechnik GmbH mit Sitz in Schwerte, geht bei seinen Aufträgen keine Kompromisse ein und wählte daher erneut Viessmann als Projektpartner für die Sonderbauanforderung der überhängenden Kühlzellen. „Wir hatten gemeinsam mit Viessmann das Projekt in Landshut erfolgreich umgesetzt und waren uns daher sicher, dass es auch in Nürnberg funktionieren würde“, sagt der verantwortliche Projektleiter, Diplom-Ingenieur (BA) Dominik Schrezenmaier.
„Für uns sind solche speziellen Wünsche natürlich immer eine besondere Herausforderung, aber genau das macht ja den Unterschied. Es zeichnet uns als einen der führenden internationalen Anbieter für Kühlsysteme aus, dass wir natürlich auch Sonderlösungen umsetzen können, die individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Dafür stehen wir mit unserem Projekt-Know-how bei Viessmann“, erklärt der zuständige Gebietsleiter aus dem Viessmann-Vertrieb, Norbert Monger.
Die Montage der Kühlzellen erfolgte komplett über Viessmann, so dass das Team der Schrezenmaier Kältetechnik GmbH die fertig montierten Kühlzellen in den Kältekreislauf integrieren konnte. „Dabei kam uns zugute, dass wir die neuen Anlagen parallel zu den bestehenden Zellen installieren konnten, die alte Infrastruktur also während der Aufbauzeit weiter genutzt werden konnte“, erklärt Dominik Schrezenmaier. Im Umkehrschluss bedeutete das aber auch, dass beim Switch auf die neuen Zellen die Logistikabläufe komplett verändert werden mussten. „Für die Umstellung hatten wir ein Wochenende Zeit. Das war zwar knapp, hat am Ende aber gut funktioniert“, erklärt Niederlassungsleiter Gerhard Marx.
Ein Plus an Hygiene
Die High-End-Kühlzellen TectoCell Standard Plus von Viessmann sind prädestiniert für den Einsatz in der Pharmabranche, denn sie sind besonders hochwärmegedämmt und damit sehr energieeffizient. Die antimikrobielle Pulverbeschichtung SmartProtec beugt Hygienerisiken vor, das Gleiche gilt für den stufenlos unterlappten Edelstahlboden. Für die Kühlzellen bei GEHE in Nürnberg wurde hier die besonders starke Variante mit einer Belastung von bis zu 4.000 Newton und mit einer Rutschhemmung bis zur R11-Klasse gewählt.
Die Regale der Kühlzellen werden bei GEHE in Nürnbeg jeweils von der Rückseite her aufgefüllt, was eine weitere Sonderbauanforderung mit sich brachte. Damit die Mitarbeiter mit einem Hubwagen voller Arzneimittel seitlich in die Kühlzellen einfahren können, wurden die Kühlzellenböden innen komplett schwellenlos ausgeführt, von außen ermöglichen Auffahrrampen aus Edelstahl den schwellenlosen Zugang. Vor der Neuinvestition hatte das Team von Gerhard Marx die Kühlzellen nur von vorne auffüllen können. „Das war natürlich deutlich umständlicher, zeitintensiver und alles andere energieeffizient. Denn bei jedem Auffüllvorgang waren ja die Rollläden geöffnet“, erklärt Marx. Rollladensysteme gibt es in den GEHE-Kühlzellen in Nürnberg nicht mehr, in den neuen Einheiten sind moderne Glastüren eingebaut. Im Komplex mit den Mittel- und Langsamdrehern finden sich auch Regalschubfächer mit magnetisch schließenden Schubladen. „Auch das ist eine deutliche Arbeitserleichterung, wenn die Schublade sich wieder selbst verschließt und man nicht jedes Mal von Hand nachprüfen muss, ob das Fach auch wirklich geschlossen wurde“, so Marx.
Kapazität ausgeweitet
Das Konzept geht auf. Dank der beiden jeweils 11 Meter x 4,60 Meter großen neuen Kühlzellen von Viessmann konnte GEHE die Kapazität an gekühlten Arzneimitteln drastisch ausweiten. „Wir haben das Volumen gegenüber früher um ein Viertel steigern können. Das ist enorm wichtig, denn der Markt entwickelt sich rasant. Der Bedarf an Arzneimitteln, die gekühlt werden müssen, steigt jährlich um Werte zwischen sechs und zehn Prozent“, erklärt Thomas Merkle.
Höchste Prozesssicherheit ist für GEHE und den Kältetechnikfachspezialisten Schrezenmaier das Maß der Dinge. Deshalb sind alle Kälteinstallationen redundant ausgeführt, so dass im Falle des Falles ein System für ein anderes einspringen kann. Damit zu jedem Zeitpunkt an jedem Lagerplatz in den Kühlzellen der geforderte Temperaturbereich von 2 bis 8 Grad Celsius eingehalten werden kann, sind beide Kühlzellenkomplexe mit jeweils sechs Verdampfern ausgestattet, die Kälteverdichtung ist über Frequenzumrichter gesteuert. Die Einhaltung des Temperaturbereichs wird fortlaufend überwacht. „Hier vertrauen wir seit vielen Jahren dem Team der Schrezenmaier Kältetechnik GmbH, die nicht nur sämtliche Installationen für uns übernimmt, sondern auch das Monitoring sowie die jeweils nötigen Audits und Qualifizierungen wie zum Beispiel nach den jeweils gültigen GDP-Richtlinien der EU für den Vertrieb von Arzneimitteln“, sagt Merkle.
Für Dominik Schrezenmaier und sein Team gibt es immer etwas zu tun bei GEHE. Erst im Herbst nahm GEHE in Rostock-Laage seine modernste Niederlassung mit voll digitalisierter Lager- und Automatentechnik in Betrieb, in weiteren Standorten steht in den kommenden Monaten die Erneuerung der Kühllogistik an.
Über GEHE: Das pharmazeutische Großhandelsunternehmen GEHE Pharma Handel GmbH ist ein Tochterunternehmen von McKesson Europe. Aus 18 Niederlassungen beliefert GEHE täglich bundesweit Apotheken mit Arzneimitteln und trägt damit zur sicheren Arzneimittelversorgung in Deutschland bei. Über die Apotheken-Kooperation gesund leben, die mit 2.100 Mitgliedern und rund 60 Industriepartnern stärkste Apotheken-Kooperation Deutschlands, unterstützt der Stuttgarter Pharmahändler seine Kunden mit Dienstleistungen im Apothekenmanagement und -marketing.