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Christian Engelke

Der Niedersachse, der die Briten umweltfreundliches Heizen lehrt

Das Vereinigte Königreich ist ein großer Markt für Viessmann. Der Technische Direktor Christian Engelke sorgt dort für steigende Umsätze und für ein besseres Verständnis der britischen Mentalität in der deutschen Unternehmenszentrale.

Wenn Christian Engelke Englisch spricht, ist stets ein deutscher Akzent dabei. Schließlich ist er im niedersächsischen Hameln geboren. Aber wenn er Deutsch spricht, klingt immer auch eine englische Färbung durch. Immerhin lebt Christian seit 1996 auf der britischen Insel. Längst wird er in Deutschland für einen Engländer gehalten. „Ich werde dann oft gefragt, wo ich so gut Deutsch gelernt habe“, lacht er. Ein bisschen charakterisiert diese Doppelexistenz auch seine Funktion als Technischer Direktor und Produktmanager bei Viessmann in Telford, einer 160.000 Einwohner großen Planstadt in Shropshire bei Birmingham. „Ich bin eine Art Vermittler zwischen der deutschen Unternehmenszentrale und dem englischen Markt.“

Und das Vereinigte Königreich sei „ein riesiger Markt“, betont der 54-jährige Christian. Mit einer Eigenheimquote von an die 70 Prozent müssen rund 27 Millionen britische Haushalte mit Heizungen ausgestattet werden. Gut 1,6 Millionen Gas-Wand-Brennwertkessel werden dort jedes Jahr eingebaut. In Deutschland sind es gerade einmal 500.000, weil die Deutschen zu 60 Prozent zur Miete wohnen. Aber der britische Markt ist auch anspruchsvoll: Weil die Grundstücke schon teuer sind, bleibt wenig Geld übrig für die Häuser und deren Ausstattung. Es gibt keine Keller, die Heizkessel müssen in Küche oder Flur untergebracht werden und dürfen nicht viel kosten.

Die Briten lieben deutsche Marken

Allerdings ist Viessmann als Anbieter im Vorteil: „Die Engländer lieben deutsche Marken“, sagt Christian. Seit der studierte Maschinenbauer und Verfahrenstechniker, den seine Diplomarbeit über Energiesparhäuser nach England verschlug, im Jahr 2007 zu Viessmann stieß, hat er mithelfen können, dass die britische Niederlassung in zwölf Jahren sehr stark gewachsen ist – „und das trotz der Weltfinanzkrise 2008“, wie Christian stolz hinzufügt. Mittlerweile ist Viessmann als Premiummarke etabliert und die Nummer vier auf dem britischen Markt. „Die Viessmann Ltd. wurde nicht nur zum dritten Mal in Folge mit ,Best Buy‘ vom Verbrauchermagazin Which? ausgezeichnet, wir sind auch federführend bei der Steuerung per Smartphone und Fernbedienung.“

Wir sind federführend bei der Steuerung per Smartphone und Fernbedienung.

Christian Engelke Technischer Direktor

Für die Unternehmenszentrale in Allendorf (Eder) ist Christian der England-Erklärer. „Entwickelt und produziert wird in Deutschland, aber wir müssen hier in Großbritannien verkaufen.“ Zum Glück ist Christian mit einer Engländerin verheiratet und hat zwei Töchter. Das hilft ihm, die englische Mentalität zu verstehen. „Wir leben in England etwas anders als in Deutschland“, sagt er. „Die Gebäude sind kleiner, das Gas ist sehr billig, weil es selbst gefördert und deshalb verschwendet wird. Entsprechend ist die Heiztechnik hier im Allgemeinen in Sachen Wirkungsgrad und Emission im Rückstand.“

Die britische Heizkultur verändern

In einem Land, in dem die Heizkosten niedrig sind, kann die Viessmann Technik nicht wie sonst mit Energieeffizienz punkten. Stattdessen, erklärt Christian, verlangen Engländer von deutschen Firmen erstklassigen Service: „Und zwar rund um die Uhr. Der Kunde beschwert sich, wenn wir nachts um drei nicht erreichbar sind. Ersatzteile müssen im Handumdrehen geliefert werden.“ Solche Bedürfnisse aus dem Inselreich muss Christian der Firmenleitung in Nordhessen übermitteln. „Ausbalancieren der Kundenerwartungen“, nennt er das.

Trotzdem hat Christian den Ehrgeiz, die englische Heizkultur zu verändern. „Heiztechnik muss sexy werden“, hat er sich vorgenommen. „Heizung war nie sehr im Fokus der Konsumenten. Künftig sollen sie mehr über Heizung nachdenken.“ Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz haben bislang eine viel geringere Rolle gespielt als in Deutschland. „Die Briten sind ökologisch entspannter. Ein Bewusstsein für Klimaveränderungen entwickelt sich gerade erst.“

Die Hierarchien werden flacher

Um dieses Umdenken zu unterstützen, engagiert sich Christian in zahlreichen Verbänden und Gremien und sucht das Gespräch mit der Regierung. Er wirbt für intelligente technische Lösungen, gestaltet regionale Normen mit und versucht, ökologisch zu sensibilisieren. Der digitale Wandel bei Viessmann kommt ihm dabei entgegen. „Die Briten wollen faire Preise für ihre Heizkessel und Installationen bezahlen. Online-Bestellungen für einen kompletten Kesseltausch sind inzwischen üblich am Markt. Darauf stellen wir uns ein. Wir müssen wettbewerbsfähig sein und dabei beste Qualität und zuverlässigen Service bieten.“

Wir müssen wettbewerbsfähig sein und dabei beste Qualität und zuverlässigen Service bieten.

Christian Engelke Technischer Direktor

Auch der Generationswechsel an der Spitze des Unternehmens erinnert ihn immer mehr an seine angelsächsische Wahlheimat: „Im Vereinigten Königreich ist die Art und Weise, wie die Führungsetage mit den Mitarbeitern umgeht, viel lockerer als in Deutschland. Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist dadurch stärker ausgeprägt.“ Genau in diese Richtung entwickelt sich das Unternehmen auch nach dem Übergang von Prof. Dr. Martin Viessmann zu seinem Sohn Max. „Der Seniorchef ist sehr beliebt und genießt eine große Autorität. Seit Max Viessmann Co-CEO ist, werden die Hierarchien flacher.“ Es werde viel mehr kommuniziert – über soziale Medien, die Unternehmens-App und in Workshops. Und vor allem: „Das Unternehmen orientiert sich jetzt globaler.“

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